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SPI des Monats: Förderung des ökologischen Landbaus in Polen

2. Oktober 2025

Wie kann der ökologische Landbau in Polen wirksam gefördert werden? Diese zentrale Frage stand im Mittelpunkt einer Reihe von SPI-Workshops (Science-Policy Interface), die von der Universität Warschau veranstaltet wurden. Die Veranstaltungen brachten ein breites Spektrum von Interessenvertretern zusammen – von Regierungsbeamten und landwirtschaftlichen Beratern bis hin zu Erzeugern, Nichtregierungsorganisationen, Genossenschaften, Lebensmitteleinzelhändlern und Forschern – um gemeinsam Strategien für die Ausweitung und Durchsetzung des ökologischen Landbaus im ganzen Land zu untersuchen.

Eine der größten Herausforderungen, die während der Workshops festgestellt wurden, ist der mangelnde Zusammenhalt innerhalb des derzeitigen polnischen Lebensmittelsystems. Insbesondere die Zersplitterung über organisatorische, kulturelle und soziale Dimensionen hinweg behindert eine effektive Zusammenarbeit und die Umsetzung politischer Maßnahmen und betrifft die Akteure von der nationalen Ebene bis hinunter zu den lokalen Gemeinschaften. Diese systemische Trennung stellt ein erhebliches Hindernis für die weit verbreitete Einführung von Praktiken des ökologischen Landbaus und die Entwicklung eines widerstandsfähigen und nachhaltigen Lebensmittelsystems dar.

Unter den Lösungsvorschlägen wurde auch die Einführung eines neuen Kennzeichnungskonzepts diskutiert, das die Verwendung von dunkelgrünen Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AECM) fördern soll. Ein solches Siegel könnte dazu beitragen, Landwirte, die über die Mindestumweltstandards hinausgehen, auszuzeichnen und zu belohnen, den Verbrauchern eine klarere Orientierung zu bieten und die Marktanreize für wirklich nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken zu stärken.

Über die Kennzeichnung hinaus wurden umfassendere Strategien zur Stärkung der Verbindungen zwischen den Akteuren des Lebensmittelsystems erörtert. Die Diskussionen konzentrierten sich auf eine Reihe von ergänzenden Strategien, darunter die Entwicklung von Aufklärungskampagnen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Vorteile des ökologischen Landbaus sowie die Vereinfachung aufwändiger und übermäßig komplexer Verwaltungsverfahren. Letztendlich betonten die Empfehlungen die Notwendigkeit sowohl systemischer Unterstützung als auch des Engagements an der Basis, um ein stärker integriertes, ökologisch orientiertes Lebensmittelsystem in Polen zu fördern.

Um diese Vision zu unterstützen, schloss der Workshop mit einer Reihe von strategischen Empfehlungen zur Stärkung des ökologischen Landbaus in Polen:

  • Zusammenarbeit bei landwirtschaftlichen Praktiken: Wissenschaftler und die öffentliche Verwaltung sollten zusammenarbeiten, um nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken klar zu definieren, um politische Klarheit und Kohärenz zu gewährleisten und gleichzeitig Überschneidungen von Vorschriften zu vermeiden.
  • Entwicklung von Bildungsprogrammen: Gemeinsame Anstrengungen von Forschern und Behörden sollten sich auf die Entwicklung von Bildungsinitiativen konzentrieren, die die gesundheitlichen und ökologischen Vorteile des ökologischen Landbaus hervorheben.
  • Entwicklung von Zertifizierungssystemen: Öffentliche Einrichtungen sollten mit Interessenverbänden zusammenarbeiten, um transparente, gut finanzierte Zertifizierungssysteme zu entwickeln und zu fördern, die mit den allgemeinen Zielen der Landwirtschaft übereinstimmen.
  • Unterstützung der Umstellung für Landwirte: In Zusammenarbeit mit den Interessengruppen sollten finanzielle Anreize und technische Hilfe zur Verfügung gestellt werden, um Landwirte bei der Umstellung auf ökologische Produktionsmethoden zu unterstützen.

Zusammen stellen diese Initiativen einen vielschichtigen Ansatz zur Förderung eines besser integrierten, leichter zugänglichen und nachhaltigen ökologischen Landwirtschaftssektors in Polen dar.